Blick von einer Düne Richtung Osten auf den Utkieker über dunstige Dünentäler auf Spiekeroog im Querformat
©NSB I Kea Leffers

Ursprünglichkeit

Ursprüngliches Spiekeroog

Ein natürlicher Takt bestimmt das Leben auf der Insel, geformt von Ebbe und Flut, der Raum für Erkenntnisse und Platz für neue Ideen schafft, der Zeit für Entspannung und Muße bietet. Tauchen Sie ein in die Ursprünglichkeit und Natürlichkeit der Insel

Das Bild zeigt Pferde auf den Wattwiesen auf Spiekeroog
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Eine Düne mit Dünengras auf der Insel Spiekeroog.
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Weg mit Herbstlaub auf Spiekeroog
©NSB I Patrick Kösters
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Pflanzenwelt

Die „Grüne Insel“ hat in den Jahrhunderten manche Veränderung erfahren. Ursprünglich war sie, wie auch die benachbarten Inseln, vom feinen weißen Sand geprägt, der bei Wind über die Dünen getragen wurde. 

Durch das Erstarken der Vegetationsdecke, gefördert durch das bewusste Festsetzen des Flugsandes, finden sich heute auf der ganzen Insel keine Wanderdünen mehr. Das hat dazu geführt, dass sich Pflanzen nun auch länger auf einer Fläche entwickeln und dort festen Halt fassen können, was eine enorme Veränderung der Pflanzenzusammensetzung auf der Insel nach sich zog. 

Der Mensch beeinflusst diesen Wandel mindestens schon seit 1629, als das Abmähen des Strandhafers verboten wurde – man begann später sogar, diesen gezielt anzupflanzen. So wandelten sich große Wanderdünen, die oft genug auch die Dorfanlage selbst drohten einzunehmen, in sogenannte Graudünen um. 
Ein außergewöhnlicher Schritt auf Spiekeroog war im 19. Jahrhundert das Anpflanzen von Wäldchen. Eines der ersten Wäldchen auf der Insel war das Friederikenwäldchen.
Eine neue, in ihrer Verbreitung herausragende Pflanze auf Spiekeroog ist übrigens der Sanddorn, aus dessen Beeren die Insulaner heute allerlei Spiekerooger Spezialitäten herzustellen wissen.

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Tierwelt

Da nicht nur der Wind und die Fluten, sondern auch zum Beispiel die vielzähligen Kaninchen den Dünen zusetzten, rottete man diese im Jahr 1880 kurzerhand aus, um dafür die heute nach wie vor häufig anzutreffenden Feldhasen auszusetzen. Letztere verzichten auf ein weites und tiefes Tunnelsystem und sind somit „inselverträglicher“. Ebenfalls zu Jagdzwecken wurde um 1920 herum der farbenprächtige Fasan auf der Insel heimisch gemacht – die vielen Pärchen auf der Insel sind oft gute Bekannte der Menschen und fühlen sich offensichtlich, wie so viele andere Vogelarten in den weitläufigen Naturschutzgebieten der „Grünen Insel“ wohl. 

Nicht selten sieht man einen freundlich dreinblickenden Kopf aus dem Wasser ragen – oder die Seehunde auf einer der Insel vorgelagerten Sandbank liegen. Diese kleine und schlanke Robbenart findet im Wattenmeer genauso wie viele andere Tiere einen reichhaltig gedeckten Tisch. Bis Ende der 70er Jahre waren die Kegelrobben im Wattenmeer fast ausgestorben. Jetzt leben hier wieder drei kleine Kolonien. Immer wieder tummeln sich einzelne Tiere auch auf den Seehundsbänken vor Spiekeroog.“

Das angrenzende Wattenmeer wird nicht ohne Grund als Kinderstube der Nordsee bezeichnet. Viele Fische verbringen hier ihre ersten Jahre, bevor sie dann ins offene Meer ziehen. Das Watt selbst birgt eine unerwartet reichhaltige Tierwelt. So sind die Schleifspuren und die vielen winzigen Poren im Sand keineswegs zufällig entstanden, sondern werden unter anderem von der wenige Millimeter großen Wattschnecke zwischen zwei Fluten geschaffen. Ebenso besiedeln die Schlickkrebse (bis zu 15 Millimeter groß) zu Millionen diese Zone vor dem Strand und bieten damit wiederum den zahlreichen Fischen und Vögeln reichlich Nahrung – unerlässlich für die außergewöhnliche Vielfalt und den Reichtum der Fisch- und Vogelarten im Watt.

Vogelzug auf Spiekeroog
©NSB I Patrick Kösters
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Seehunde im Wattenmeer
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Vogelwelt

Spiekeroog ist, im eigentlichen Sinne, also nicht nur eine Insel für menschliche Touristen. Den wesentlich größeren Teil machen die vielen gefiederten Besucher aus, die folgerichtig auch mehr als die Hälfte der Insel in Anspruch nehmen.


Die langen Sandstrände, die Primärdünen und vor allem das Wester- und Ostergroen sowie die Ostplate bieten den sesshaften wie auch vorbeiziehenden Vögeln Brut- und Futterplatz. Besonders attraktiv an dieser Insel ist für die Vögel, wie auch für Menschen, die Ruhe und Weitläufigkeit – aber eben auch das außergewöhnliche Nahrungsangebot in Küstennähe, im Wattenmeer und den Salzwiesen.


Millionen von Zugvögeln versorgen sich jährlich bei ihrem Aufenthalt im Wattenmeer mit den nötigen Fettreserven, die sie für den Rückflug in ihre Brutgebiete brauchen – ganz zu schweigen von den vielen Millionen hier ansässigen Watvögeln, Gänsen, Enten und Möwen. Spiekeroog selbst bietet mit der Ostplate und den weiten Sandstränden und Primärdünenanlagen ein für die Vogelwelt wichtiges Rückzugs- und Brutareal.

Neben diesen, meist auch im Binnenland gut bekannten Vögeln, gibt es einige weitere Vogelarten, die sich auf das Leben im Watt spezialisiert haben. Dazu gehört zum Beispiel der Säbelschnäbler – leicht zu erkennen am melodischen Ruf und dem nach oben gebogenen Schnabel. Der Austernfischer, der gerne auch Halligstorch genannt wird hat eine ganz besonder Schnabelform. Mit nach unten gebogenen Schnäbeln „pflügen“ die Brachvögel durch das Watt, während die wenig flugbegabten Rallen, vor allem Blesshühner, ebenfalls hier anzutreffen sind. Wesentlich seltener dagegen finden sich vom Aussterben bedrohte Vögel, wie die Zwergseeschwalbe.

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