Zeltplatzresidenz
Jährliches Kunststipendium
Jährliches Kunststipendium
Inmitten einer einzigartigen Natur und rund drei Kilometer vom Dorfkern entfernt, liegt der Spiekerooger Zeltplatz – einer der schönsten Naturzeltplätze Europas. Ein Ort, der Inspiriert – hier bekommt man den Kopf frei für das Wesentliche. Seit Jahren nutzen Künstler den Zeltplatz als Rückzugsort, Quelle ihrer Inspiration und Kreativität. Die „Spiekerooger Zeltplatzresidenz“ möchte dies unterstützen, das Kunststipendium ermöglicht dem Sieger die Umsetzung eines temporären Kunstprojektes auf der autofreien Insel. Als Residenz wird ein Zelt zur Verfügung gestellt, ebenso erhält der Gewinner eine finanzielle Förderung sowie umfangreiche Kommunikationsleistungen. Gefördert werden Kunstprojekte, die im öffentlichen Raum stattfinden, Aufmerksamkeit für soziale und ökologische Problematiken generieren und in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür schaffen. Das Thema wird jährlich neu festgegt.
Die diesjährige Zeltplatzresidenz Spiekeroog steht ganz im Zeichen von Austausch, Gastfreundschaft und künstlerischer Reflexion: Mit dem Projekt „the end of the f. world“ verwandelt die Berliner Künstlerin Constanze Klar einen Teil des Spiekerooger Strandes in eine temporäre Bar – und zugleich in einen offenen Denk- und Dialograum mitten im Watt.
Die Jury zeigte sich von Klars Konzept tief beeindruckt: „Die mutige und innovative Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, verbunden mit einer poetischen Einladung zum Dialog, macht dieses Projekt zu einem kraftvollen Beitrag zur aktuellen Debatte. Die Kombination aus Gastfreundschaft, Kunst und Partizipation schafft eine einzigartige Atmosphäre“, so die Jurybegründung. Besonders hervorgehoben wurde die geplante filmische Umsetzung der gesammelten Gespräche in Form einer Knetgummi-Animation, die künstlerische Reflexion und dokumentarische Verarbeitung auf eindrucksvolle Weise miteinander verbindet.
Unter dem Titel „at the end of the f. world“ lädt Klar vom 1. bis 5. Juni 2025, jeweils von 15 bis 20 Uhr, zur Bar am Strand. Zwischen ausgedienten Möbelstücken, rostiger Schrankwand-Ästhetik und norddeutschem Lütt un Lütt entsteht ein Ort des Zuhörens und Sprechens. „Wie ein Brecheisen aus Watte“ will Klar die Gesprächsblasen unserer Gegenwart aufbrechen und Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen – über Endzeitstimmung, politische Spaltungen und die Frage, wie wir in einer Welt des Umbruchs zusammenleben können.
Das Gesprächsmaterial wird aufgezeichnet, mit Zustimmung der Teilnehmenden, und fließt in die künstlerische Auswertung ein. Die daraus entstehende Knetanimation feiert ihre Premiere am 4. Juli 2025 – selbstverständlich wieder „am Ende der Welt“, mit Barbetrieb und Endzeitveranstaltung.
Im Rahmen der Spiekerooger Zeltplatzresidenz hat die Theaterregisseurin Iulia Grigoriu eine Installation am Strand gebaut - einen dreieckigen Theatervorhang, der als symbolisches Portal zur Flucht aus der Realität dient. In der kommenden experimentellen Performance mit dem Titel RED EXIT tragen die Figuren schwere Koffer, beladen mit ihren eigenen Reuegefühlen aus der Vergangenheit. Sie versuchen, diese Lasten im Raum zu vergraben, nur um zu erkennen, dass sie, egal wie weit sie reisen, sich selbst nicht entkommen können und dass ihnen nur die Möglichkeit bleibt, gemeinsam eine Gemeinschaft zu bilden.
Inspiriert von den Geschichten der freiwiliigen Theater-Schauspieler*innen von der Insel entsteht eine Erzählung, die den Sisyphus-Kampf gegen die eigene Vergangenheit schildert. Letztlich ist "RED EXIT" eine Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur und der universellen Suche nach Selbstakzeptanz. Die Performance fand schließlich am 26. und 27. Juni um 20:00 Uhr statt.
Zeltplatzresidenz seit 2014
Bereits seit 2016 gibt es die Spiekerooger Zeltplatzresidenz. Schauen Sie sich doch gern einmal an, welche tollen und einzigartigen Projekte in den vergangenen Jahren realisiert wurden.
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