Zeltplatzresidenz 2021
Nachdem die Zeltplatzresidenz 2020 coronabedingt ausfallen musste, kann der Zeltplatz in diesem Jahr wieder öffnen – und somit auch den Gewinner der Zeltplatzresidenz willkommen heißen.
Gewonnen hat 2020 das Projekt „Mandala-Insel“ des Künstlers Ghaku Okazaki. 1988 wurde Ghaku Okazaki in Japan geboren, lebt und arbeitet heute jedoch in seinen Wahl-Heimaten Reutlingen und Bremen. 2020 absolvierte er an der Hochschule für Künste in Bremen sein Meisterstudium der Freien Kunst. Bereits seit 2017 konnte er seine Werke in eigenen Ausstellungen präsentieren. Okazaki bezeichnet seine Kunst als „harmonische Vision der Vielfalt“. Verschiedene Lebewesen, Kulturen, Geschlechter, Sexualitäten, Menschen und die Natur werden miteinander verbunden. Mit seinen hybriden Formen, die aus Menschen, Tieren, Pflanzen und mythologischen Fantasiewesen bestehen, zelebriert Okazaki die „Vielfältigkeit der Lebenskraft“.
Sein Projekt, mit dem er die Zeltplatz Residenz gewann, stellte seine Intepretation der Kreation des Freiraums dar. Hierfür bemalte der Künstler Betonskulpturen, die zum Nachdenken über die Welt einladen. Okazaki überzeugte die Jury durch seine überzeugende Darstellung davon, dass „‘Freiraum‘ ein grenzenlos universelles Feld sein kann“. Die Werke ließen ein hohes Maß an malerischer und bildhauerischer Kompetenz des Künstlers erkennen. Seine plastischen Figuren besitzen eine außerordentlich intensive Qualität, die sich in das Gedächtnis der Betrachter:innen einprägt. Die gemalten Protagonisten und die Schriftzeichen gehen eine untrennbare Einheit ein und erzählen Geschichten, ohne illustrativ zu sein. Die Jury bemerkte, dass die Bildsprache mit Farb- und Formgebung zwar inselfremd, aber dennoch überzeugend sei. Okazakis Umsetzung des Themas „Freiheit“ überzeugte die Jury durch die tiefgehende theoretische und poetische Durchdringung des Themas.
Die Skulpturen repräsentieren Sonne, Mond und Sterne und stellen die Verbindung zwischen kleinen Lebewesen auf Spiekeroog, Tag und Nacht und Leben und Tod dar.
Die Skulptur “Die Sonne” steht mit Ihrem lächelnden Gesicht als Willkommenstatue am Rathaus. “Der Stern” wiederum auf der Wiese vor dem Kurzentrum. Das Gesicht mit den großen Augen zeigt das Gefühl der Kuriosität und Neugier von Besucher*innen. Auf dem Zeltplatz steht die Figur “Der Mond”. Sie hat ein Gesicht der Turbulenz, das Sturm und Gewitter repräsentiert, das man auf dem Zeltplatz erleben kann.
Diese verschiedenen Gesichter stellen nach Ansicht des Künstlers die vielfältigen Seiten der Insel Spiekeroog dar und zeigen die vielfältiken Facetten der Natur. Nicht nur die traumhaften Strände, Blümchen, kleine Tiere oder Sonnenauf- und untergang, sondern auch den Sturm, Nässe und unerwartetes Unwetter.
Die ausgestellten Skulpturen bleiben bis Ende April 2022 ausgestellt und sind zum Verkauf verfügbar.