Strandimmobilien

NSB setzt Kurs für Strandimmobilien neu

Kostenschätzung deutlich über Plan; Modernisierung im Fokus

Nachhaltige Modernisierung und Investitionen mit Augenmaß: Die Nordseebad Spiekeroog GmbH (NSB) richtet ihre Pläne für die Strandhalle sowie eine Wohnunterkunft neu aus. Grund dafür sind stark gestiegene Investitionskosten sowie höhere Zinssätze, die die ursprünglich kalkulierten sechs bis sieben Millionen Euro für einen Neubau auf aktuell nahezu das Doppelte anwachsen lassen. Stattdessen fassten die in Personalunion der NSB-Gesellschafterversammlung angehörenden Ratsmitglieder sowie das NSB-Führungsteam den Entschluss, die Bestandsgebäude nachhaltig zu modernisieren.

Damit nehmen die Entscheidungsträger ihre Verantwortung zur nachhaltig wirtschaftlichen Ausrichtung der NSB wahr. Die Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschafterversammlung der NSB sowie des Projektteams der kommunalen Tochtergesellschaft beschäftigen sich seit dem Jahr 2020 intensiv mit der Neuausrichtung der Spiekeroog Strandimmobilien. In diversen Workshops wurden mit Unternehmensberatern und Fachplanern Rahmenbedingungen für gastronomische und bauliche Konzepte erarbeitet. Ein deutschlandweiter Architektenwettbewerb wurde beauftragt, um ein optimales Architektur-, Gastronomie- und Wohnraumkonzept für den einzigartigen Standort in unmittelbarer Strandnähe zu entwickeln.

Eine hochkarätig besetzte Jury wählte im Jahr 2021 im Rahmen einer zweitägigen Preisgerichtssitzung aus 14 eingegangenen Bewerbungen den Gewinnerentwurf aus. Das Konzept des Architekturbüros Steimle überzeugte die Jurymitglieder mit Abstand am meisten. Nachdem die Hürde eines rechtlich noch durchzuführenden Vergabeverfahrens im Winterhalbjahr 2021/22 genommen war, erfolgten Detailausarbeitungen des Konzeptes. Es zeichnet sich jedoch ab, dass sich die Rahmenbedingungen seit dem Projektstart durch Corona-Pandemie, Liefer- und Materialengpässe, zunehmendem Fachkräftemangel, Ukraine-Krieg, Inflation und Zinsentwicklung deutlich verändert hatten. Zunehmend fraglich erschien, ob die im Rahmen der Architekturausschreibung genannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehalten werden können. Um dies zu ermitteln, erfolgte eine Beauftragung des Architekturbüros Steimle sowie diverser Fachplaner mit einer Detailplanung sowie einer Kostenschätzung auf Basis aktueller Preisund Zinsentwicklungen. Diese Kostenschätzung liegt inzwischen vor und wurde den Mitgliedern der Gesellschafterversammlung vorgestellt. Demnach ist eine Projektrealisierung nach aktuellen Rahmendaten nicht möglich, da sich die Investitionskosten von ursprünglich kalkulierten sechs bis sieben Millionen Euro nunmehr nahezu verdoppelt haben. Hinzu kommen die deutlich ungünstigeren Finanzierungsbedingungen. In der Konsequenz sprachen sich die Mitglieder der NSB-Gesellschafterversammlung gegen die Beauftragung weiterer Planungsleistungen und die Fortsetzung des Projekts in der bestehenden Form aus. Dieser Schritt verursacht zwar einmalige, außerordentliche Abschreibungen in unterer sechsstelliger Höhe infolge der bisher angefallenen Kosten. Dennoch kann mit dieser Entscheidung die Verdopplung des gesamten Investitionsbudgets vermieden werden. Somit wird in einer für den Herbst 2023 anberaumten Projektsitzung die Situation neu bewertet. Ebenso werden alle Handlungsoptionen auf Basis der veränderten, schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erneut eingeordnet werden.

Hierbei steht nunmehr eine Modernisierung der Bestandsgebäude sowie gegebenenfalls eine stärkere Einbeziehung saisonaler mobiler Gastronomieangebote im Fokus. Unverändert bleibt es bei der grundsätzlichen Zielsetzung die Strandgastronomie als einen attraktiven Anlaufpunkt für die Gäste zu erhalten und weiterzuentwickeln. „Die touristische Infrastruktur prägt neben dem Naturpotenzial erheblich die Wahrnehmung und Bewertung eines Urlaubsorts durch unsere Gäste. Investitionen in das touristische Angebot steigern daher die Aufenthaltsqualität und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit eines Tourismusorts“, zeigt sich Ansgar Ohmes überzeugt. Dass dabei nachhaltige Aspekte sowohl bei der Gebäude-Modernisierung als auch in Bezug auf das künftige Gastronomiekonzept eine deutlich größere Rolle spielen werden als bisher, versteht sich bei der mitten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer liegenden Nordseeinsel von selbst. Denn seit einigen Jahren gewinnt die Inwertsetzung von Naturerlebnisräumen zunehmend an Bedeutung. Dabei gilt es, bei Tages- und Übernachtungsgästen das Bewusstsein für Natur und Landschaft zu schärfen. Gerade über die Gastronomie lässt sich durch die Verwendung von regionalen Produkten das Thema Nachhaltigkeit hervorragend transportieren und geschmackvoll servieren. Kulinarik und Genuss in einer natürlichen und ansprechenden Umgebung werden im Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnen

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